Bei diesen Pronomen handelt es sich um Genitivformen der Demonstrativpronomen „dieser“, „diese“ und „dieses“ bzw. der Relativpronomen „welcher“, „welche“ und „welches“, die immer dann verwendet werden, wenn das Pronomen allein steht (also substantivisch gebraucht ist).
Unsicherheit besteht zum einen bezüglich der Flexion und zum anderen bezüglich der Verwendung im Satz.
Die Formen „dessen – deren – derer“ sind bereits flektiert und können nicht mehr verändert werden. Varianten wie „dessem“ o. Ä. gibt es nicht!
Das Pronomen „dessen“ steht immer für ein männliches oder sächliches Wort im Singular, die Form „deren“ für alle anderen Wörter (also weibliche im Singular und alle Geschlechter im Plural).
Verwendung als Demontrativpronomen
Auf der Bank saß ein Mann. Dessen Hund ging auf mich los und …
Auf der Bank saß eine Frau. Deren Hund ging auf mich los und …
Auf der Bank saßen drei Kinder. Deren Hund ging auf mich los und …
Verwendung als Relativpronomen
Der Mann, dessen Hund auf mich losging …
Die Frau, deren Hund auf mich losging …
Die Kinder, deren Hund auf mich losging …
In allen Beispielen hat das Pronomen die Funktion eines Genitivattributs zu „Hund“. Es zeigt also das (Besitz-)Verhältnis zwischen zwei Begriffen (Mann/Frau/Kinder und Hund) an. Ein solches Bezugswort kann aber auch fehlen:
Das ist die Schuld dessen, der es zuerst getan hat.
In diesen Fällen wird „deren“ durch „derer“ ersetzt:
Das ist die Schuld derer, die es zuerst getan haben.
Bei relativischem Gebrauch gelten beide Formen als korrekt:
Die Anzeige, aufgrund deren/derer die Untersuchung eingeleitet wurde …
Die Gefallenen, deren/derer wir heute gedenken …
Die Genitivformen „dieses“ [Mannes], „dieser“ [Frau] und „dieses“ [Kindes] können nicht allein stehend als Genitivattribute verwendet werden.
Man kann also nicht sagen:
CONCISUM
Wissenschaftliches Lektorat
Timo Ruetz M. A.
Am Zwinger 17
91555 Feuchtwangen
Copyright 2023 Lektorat Concisum