Wissenschaftslektorat – Was ist das?

Wissenschaftliches Lektorat – Was ist das eigentlich?

Das wissenschaftliche Lektorat beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Texten, also Bachelor-, Master-, Diplomarbeiten, Dissertationen, Fachartikeln, Monografien. 

Was diese Textarten vereint, ist der Versuch, eine Forschungsfrage anhand einer systematischen (wissenschaftlichen) Methode zu beantwortenDas kann die Auswertung von Literatur oder Statistiken sein, eine Umfrage, ein Interview, ein Laborexperiment oder ein Feldversuch. 

Außerdem sollte es eine Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur zum Thema geben (sog. Diskussion).

Die Aufgabe des wissenschaftlichen Lektorats ist es, für eine sprachlich, formal und logisch überzeugende Darstellung zu sorgen, die beim Verfassen der Arbeit manchmal aus dem Blick gerät.

Außerdem wird geprüft, ob die Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens erfüllt sind.

Ist das überhaupt legal?

Ja! 

Wissenschaftliches Lektorat heißt nicht, dass jemand Deine Arbeit für Dich schreibt. Das musst du schon selbst tun. Für eine einwandfreie Darstellung darfst Du Dir aber professionelle Hilfe holen.

DU – musst recherchiert, experimentiert, Daten erhoben oder Interviews geführt und das alles aufgeschrieben haben.

ICH – sorge dafür, dass die Darstellung nicht zu beanstanden ist und Deine Leser:innen überzeugt.

In diesem Sinne ist wissenschaftliches Lektorat Ausdruck einer zunehmend spezialisierten und arbeitsteiligen Gesellschaft, in der nicht jeder alles können kann – zumal wenn Abschlussarbeit oder Promotion nebenberuflich angefertigt werden.

Was wird da genau gemacht?

Einen Überblick über die Anforderungen an wissenschaftliche Texte gibt das APA Publication Manual, ein Standardwerk zur wissenschaftlichen Textproduktion.

Die wichtigsten Punkte sind:

  • Methodik: Sind wissenschaftliche Anforderungen erfüllt?
  • Typografie: Schriftart, -grad, ‑auszeichnung 
  • Struktur: Kapitel- und Binnengliederung, roter Faden 
  • Ausdruck: knapp, präzise, objektiv
  • Fachsprache: Fachvokabular statt Umgangssprache 
  • Logik: Widerspruchsfreiheit, schlüssige Argumentation
  • Einheitlichkeit: Zahlen, Schreibweisen, Abkürzungen 
  • Zitierweise: Fußnoten, Harvard, APA usw. 
  • Illustrationen: Abbildungen, Grafiken, Tabellen 

 

Alle diese Anforderungen beim Schreiben im Blick zu behalten, ist fast unmöglich.

Als wissenschaftlicher Lektor prüfe ich, ob in Deiner Arbeit alles passt.

Muss der Lektor aus meinem Fachbereich sein?

Nein.

Du hast Dich lange und ausgiebig mit einem spezifischen Thema beschäftigt. Wenn Du eine Doktorarbeit schreibst, gehörst Du vielleicht zu den wenigen Experten, die sich so tief in die Materie eingearbeitet haben.

Gerade vor diesem Hintergrund hilft oft der frische Blick von außen, den ein unbefangener Lektor mitbringt. 

Er bemerkt eher als Fachkolleg:innen, ob Du dich gedanklich im Kreis drehst, von unhaltbaren Prämissen ausgehst oder gerade den „Master in Jumping to Conclusions“ absolvierst.

Hier geht’s lang
für eine erstklassige Abschlussarbeit!