Kriterien für ein seriöses Wissenschaftslektorat
Die Berufsbezeichnung des Lektors oder der Lektorin ist in Deutschland nicht geschützt. Das hat erhebliche Konsequenzen für den Markt im freien Lektorat.
Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass sich praktisch jeder als „Lektor“ bezeichnen und jede noch so schludrige Textbearbeitung als „Lektorat“ verkaufen darf.
Unter dieser Regulierungslücke leiden vor allem die Kund:innen, die für drittklassige Dienstleistungen überteuerte Preise bezahlen.
Wenn Sie auf der Suche nach einem seriösen Wissenschaftslektorat sind, sollten Sie auf folgende Kriterien achten:
Einschlägiges Studium
Für die Tätigkeit als Wissenschaftslektor:in ist ein erfolgreiches Masterstudium Grundvoraussetzung.
Wer wissenschaftliche Arbeiten redigiert, muss selbstverständlich auch selbst welche verfasst haben.
Zudem kennen sich Wissenschaftslektor:innen genauestens mit den Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens aus, die fächerübergreifend gelten.
Dazu gehören die Präzision der Darstellung, die Überprüfbarkeit der Ergebnisse und eine klar strukturierte Argumentation.
Erfahrung
Nur durch die tägliche Arbeit am Text entsteht die nötige Erfahrung, um alle Herausforderungen in den Griff zu bekommen.
Detailkenntnisse im Umgang mit Textsoftware sind dafür ebenso unerlässlich wie ein methodisches Herangehen an Zweifelsfragen und die Fähigkeit, Korrekturentscheidungen zu begründen.
Fühlen Sie Ihrem Lektor oder Ihrer Lektorin also ruhig auf den Zahn!
Zudem: In einer Zeit, in der KI-Tools schnelle Antworten auf praktisch jede Frage liefern, ist Erfahrungswissen entscheidender als Faktenwissen.
Auch deshalb braucht es Lektor:innen mit Routine und Durchblick.
Persönlicher Kontakt
Jede Verfasserin und jeder Verfasser hat eigene Wünsche, Anliegen und Schwerpunkte.
Professionelle Wissenschaftslektor:innen legen daher Wert auf persönlichen Austausch.
Er garantiert, dass die Textarbeit in Ihrem Sinne erfolgt.
So gelangen Sie zügig zur gewünschten Endfassung, statt unnötige Änderungen nachträglich rückgängig machen zu müssen.
Textproben und Probelektorat
Wer nicht gut schreiben kann, ist auch kein guter Lektor. Schreiben und Redigieren sind zwei Seiten derselben Medaille.
Achten Sie also darauf, wie Lektor:innen mit Sprache umgehen. Auf der Website oder in der E-Mail.
Bei größeren Aufträgen dürfen Sie zudem ein kostenloses Probelektorat erwarten.
Es gibt Einblick in die Komptenzen (und den Stil) Ihrer Textfachkraft und gibt die Stoßrichtung vor.
Verbandsmitgliedschaft
Berufsverbände dienen der Sicherung von Qualitätsstandards, dem fachlichen Austausch der Mitglieder und der öffentlichen Repräsentation.
Bewerber:innen müssen daher entsprechende Qualifikationen nachweisen.
Sie verpflichten sich zudem zur Einhaltung von Verbandkonventionen und Verhaltensrichtlinien.
Im VFLL sind diese im Verhaltenskodex für Lektorinnen und Lektoren zusammengefasst.

Preis
Wer eine Tätigkeit professionell ausübt, muss davon leben können. Das versteht sich eigentlich von selbst. Voraussetzung dafür ist ein wettbewerbsfähiger, aber auch realistischer Preis.
Als Kund:innen entscheiden letztlich Sie darüber, wie viel Ihnen eine Dienstleistung wert ist und ob Sie Qualitätsarbeit oder Preisdumping unterstützen möchten.